Eskalationspotenzial am Parkweg: Richter verhindert Saseler Gau!

Hektisches und hitziges Top-Duell: Trainer duellieren sich verbal

23. Oktober 2016, 20:03 Uhr

„Da waren Fouls dabei, die sind für mich einfach unter der Gürtellinie“

Florian Neumann erkannte die Leistung der Saseler neidlos an, bemängelte aber das Auftreten des Gegners. Foto: noveski.com/Küch

Auf die Frage, wie man ein solches Spiel noch einmal spannend machen konnte, reagierte Zankl, dessen Equipe an jenem Nachmittag wohl von kaum einem anderen Kontrahenten in dieser Liga zu knacken gewesen wäre, folgendermaßen: „Da gibt es eine einfache Antwort: wir haben leider den Sack nicht eher zugemacht! Wir führen zur Pause 2:0, was durchaus komfortabel und gut ist. Aber wir hatten noch weitere Chancen, wo wir allein aufs Tor zulaufen, aber dann die falschen Entscheidungen treffen. Was wir fürs Spiel investiert und wie wir Fußball gespielt haben, da wäre auch eine 3:0-Führung verdient gewesen. Auch nach der Halbzeit haben wir einige richtig gute Chancen. Wenn ich sage, dass wir ein Chancenverhältnis von 18 zu 3 hatten, dann sind wir zurecht der Sieger. Dass wir in so einem hitzigen Spiel standgehalten haben, ist für mich viel wichtiger, als wenn wir hier 4:0 gewinnen und das Ding locker runterspielen. Da ist es mir deutlich lieber, dass meine Mannschaft nochmal Charakter zeigen muss und mir beweist, dass sie das kann und so eine Widerstandsfähigkeit hat. Dass sie überhaupt ein Tor schießen, ist fast schon ein schlechter Scherz!“ Schließlich fügte er an: „Und dann kommt halt das, was im Fußball in so einer Phase kommt – wobei es heute das ganze Spiel so ging: die langen Bälle des Gegners wurden noch länger, die Aggressivität in den Zweikämpfen noch intensiver. Es ist für mich ein Wunder, dass sie das Spiel ohne Platzverweis beendet haben. Da waren Fouls dabei, die sind für mich einfach unter der Gürtellinie gewesen.“

„Sasel ist für mich der Top-Favorit auf die Meisterschaft!“

Danny Zankl hatte nach dem Spiel schon wieder gut lachen - vor allem aber die Erleichterung war ihm anzumerken. Foto: noveski.com/Küch

Dem entgegnete Neumann: „Für mich ist Sasel eine absolute Weichei-Truppe! Das ist ja fast auf dem Niveau, wie in der Bundesliga bei Hoffenheim gegen Leverkusen, nur hier wird man nicht als Spinner, sondern als W... beschimpft. Das sind Sachen, die gehen einfach nicht!“ Die sportliche Leistung erkannte er allerdings neidlos an: „Davon mal ganz ab, ist Sasel für mich der Top-Favorit auf die Meisterschaft! Das ist eine sowohl taktisch als auch spielerisch richtig gute Mannschaft. Sie haben im Endeffekt verdient gewonnen.“ Die Darbietung seiner Mannschaft sah der Übungsleiter so: „Wir wollten gegen eine solch offensivstarke Mannschaft erstmal hinten sicher stehen. Ich habe uns nicht als feige oder mutlos empfunden, sondern habe uns in den Zweikämpfen sehr präsent gesehen. Auch im Spiel nach vorne war es phasenweise in Ordnung – aber wenn man das mit Sasel vergleicht, dann ist es in etwa so hinkend, als würde man die Abenddämmerung mit dem Morgengrauen vergleichen. Mir hat’s imponiert, was die Jungs gemacht haben – insbesondere in der zweiten Halbzeit mit zehn Leuten. Letztlich bin ich nicht todtraurig. Gegen Mannschaften von ganz oben kannst du verlieren, gegen die Teams von unten musst du da sein.“

Der komplette LIVETICKER mit allen Höhepunkten zum Nachlesen!