Shtarbev belohnt Süderelbe – Krausz bedient den „Selbstschutz“

Zwei Platzverweise gegen Paloma sorgen für Diskussionen

15. Februar 2015, 18:18 Uhr

Der Jubel war groß! Nachdem Marcel Rodrigues vom Punkt aus auf 2:0 erhöhte, waren die neun verbliebenen Palomaten erledigt. Foto: KBS-Picture.de!

Es ist immer schlecht, wenn ein Schiedsrichter nach einem Spiel das beherrschende Thema ist: so geschehen an der Brucknerstraße in der Partie zweier Kontrahenten, die sich bereits im Kampf um den Oberliga-Aufstieg duellierten. Da der VfL 93 jedoch zurückzog, schafften sowohl der unterlegene USC Paloma als auch der zweimal siegreiche FC Süderelbe den Sprung ins Hamburger Oberhaus. Auch im Hinrunden-Aufeinandertreffen behielten die „Kiesbargler“ mit 3:0 die Oberhand. Coach Jean-Pierre Richter freute sich also auf seinen „Lieblingsgegner“.

Nach 30 gespielten Minuten hatte der Gast ein leichtes Chancenplus. Insbesondere Samuel Louca hätte nach Vorarbeit von Boris Shtarbev zwingend die Führung herbeiführen müssen – doch aus gefühlt zwei Metern beförderte er den Ball im Hineinrutschen ans Aluminium (7.)! Dann entstand die Szene, die für reichlich Diskussionsstoff sorgte: Süderelbes Neu-Keeper Alkan Tunca eilte aus seinem Kasten – von der anderen Seite versuchte Rodrigo Lemos Lala, den entscheidenden Schritt schneller zu sein. Was passierte? Beide rauschten ineinander rein und mussten behandelt werden. Da Lemos Lala den Ball aus der Luft pflücken wollte und seinen Fuß dementsprechend weit oben hatte, traf er Tunca wohl an der Brust. Schiedsrichter Martin Pfefferkorn (SC Urania) zückte glatt Rot gegen den „Palomaten“ (34.), der es kaum fassen konnte – genauso wie die Bank der Barmbeker.

Shtarbev trifft, Paloma wehrt sich

Nur sechs Zeigerumdrehungen darauf steckte USA-Rückkehrer Yannick Petzschke die Kugel herrlich in die Tiefe, wo Shtarbev am schnellsten schaltete und staubtrocken ins lange Eck einschoss – 1:0 FCS (40.)! Nun wurde es natürlich doppelt schwer für die Hausherren, die kurz vor der Pause Glück hatten, dass Tolga Tüter mit seinem Versuch nach Tutak-Zuspiel an Sebastian Voß scheiterte (44.). Zu Beginn von Abschnitt zwei zog sich der Gast überraschend weit zurück und gab den in Unterzahl agierenden Krausz-Mannen unnötig viel Platz. „In der Phase haben wir das sicher nicht ideal gelöst. Wir haben den Gegner nicht spüren lassen, dass wir ein Mann mehr sind“, bemängelte Jean-Pierre Richter auf der anschließenden PK.

Und um ein Haar wäre man für das nachlässige Verhalten auch bestraft worden: doch Max Krause und Jannik Dreyer zwangen Tunca innerhalb weniger Augenblicke zu zwei Paraden (51.). In der 65. Spielminute der nächste Aufreger: nachdem sich Tore Gersch kurz zuvor aufgrund eines Foulspiels den ersten gelben Karton abholte, folgte der zweite wegen Meckerns – Paloma fortan nur noch zu neunt! „Es ist immer schlecht, wenn ein Kapitän vom Platz fliegt, weil er meckert“, kritisierte Krausz seinen Schützlinge, ohne dabei auf die genaueren Begleitumstände einzugehen. Wie dem auch sei: nur 300 Sekunden nach dem zweiten Platzverweis machte Süderelbe alles klar. Der eingewechselte Christoph Wegner holt den bärenstarken Boris Shtarbev im eigenen Sechzehner von den Beinen – diesmal unstrittig: Elfmeter! „Joker“ Marcel Rodrigues übernahm die Verantwortung und verwandelte mit etwas Glück, da Voß die richtige Ecke ahnte (70.)! Die folgenden 20 Minuten waren nur noch ein Schaulaufen.

„Ich sage aus Selbstschutz nichts“

„Ich freue mich wahnsinnig, dass wir uns für die gute Vorbereitung belohnt haben. Was mir weniger gefallen hat, war, dass wir zu Beginn hinten offen wie ein Scheunentor waren. Aber mit einem Sieg zu starten, besser hätten wir und das nicht vorstellen können“, jubelte Richter. Während Marco Krausz etwas anders aus der Wäsche schaute: „Ich habe der Mannschaft unmittelbar nach dem Spiel zum tollen Einsatz gratuliert. Zu allem anderen will ich mich aus Selbstschutz nicht äußern…“ Was damit gemeint ist, dürfte klar sein.

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

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